Was ist Wendo?

Prävention gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Empowerment

für Frauen, Mädchen und genderdiverse Personen

 

© Wendo Berlin Brandenburg

Wendo ist ein ganzheitliches, solidarisches Konzept feministischer Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.  Es zielt darauf ab Frauen, Mädchen1 und genderdiverse Menschen2 in ihrem Selbstvertrauen zu stärken und darin, sich gegen (sexualisierte) Gewalt und Grenzverletzungen zu wehren.

Wendo setzt sich kritisch mit unserer Gesellschaft auseinander, in der alle Menschen zunächst in zwei Geschlechter (männlich und weiblich) eingeteilt werden. Durch gesellschaftliche Rollenbilder werden vermeintlich „typische“ Eigenschaften, Verhalten und Berufe usw. zugewiesen, wobei die „männlichen“ Eigenheiten meist als „wertvoller“ anerkannt werden. Mit diesen Rollenbildern wachsen alle Menschen auf, werden dadurch geprägt und alltäglich damit konfrontiert.


Wir können uns wehren 

Obwohl Sexismus und (sexualisierte) Gewalt gesellschaftliche Probleme sind, ist es möglich individuell die persönlichen Grenzen zu spüren, zu benennen und zu verteidigen. Im Wendo brechen wir deswegen mit Geschlechtervorstellungen und erfahren gemeinsam, wie wir uns wehren können. Dabei setzen wir im Kopf an – an den von Frauen und genderdiversen Personen vielfach erlernten Hemmnissen und Ängsten sich selbst zu verteidigen. Wir üben effektive Techniken der Selbstbehauptung, insbesondere durch Sprechen, Stimme und Körperhaltung. Außerdem sind einfache, aber wirkungsvolle Befreiungs- und Verteidigungstechniken Teil der Kurse. Sie stehen aber nicht im Fokus. Anders als im Kampfsport können hier alltägliche Belästigungssituationen bis hin zu massiver Gewalt Thema sein. Mehr zu den Kursinhalten und verschiedenen Formaten findet ihr bald HIER


Damals und heute

Die Wendo-Wurzeln liegen in dem Ausruf: „WomEN DO it“ der Frauenbewegung der 70er Jahre in den USA und Kanada. In den 1980er Jahren kam das Konzept nach Europa. Seitdem wurde Wendo stets nach den neusten Erkenntnissen aus Pädagogik, (Sozial-)Wissenschaften und Psychologie weiterentwickelt. Seit einigen Jahren erweitert sich das Angebot für genderdiverse Personen, da auch diese Gewalt erfahren, weil ihrem Geschlecht nicht mit Respekt begegnet wird.

Uns als Trainer*innen ist es wichtig in unseren Kursen Unterschiede untereinander anzuerkennen und gleichzeitig gemeinsam eine empowernde Erfahrung zu machen. In Anbetracht verschiedener Formen von Unterdrückung, spielt es eine Rolle, ob zum Beispiel eine Teilnehmer*in wohlhabend ist, im Rollstuhl sitzt, trans ist oder Rassismuserfahrungen macht oder nicht. In einem Wendo-Kurs kann es um all das gleichzeitig gehen.

Wendo beschreibt kein einheitliches Konzept, weshalb unter diesem Namen unterschiedliche Strömungen und Gruppierungen zusammengefasst sind. Das heißt auch, dass die Kurse von verschiedenen Anbieter*innen/Gruppen sich voneinander unterscheiden können. Mehr zu uns und unserer Arbeitsweise findet ihr bald HIER


1 Egal ob ihnen dieses Geschlecht bei Geburt zugewiesen wurde oder nicht

2 Genderdivers – mit diesem Begriff meinen wir alle Personen, die trans, inter, nicht-binär oder genderqueer sind. Und alle, die sich weder als Mann noch als Frau einordnen.